Berlin, Tesla

22.03.2016

Mitte März fahre ich mal wieder mit der ZOE von Hannover aus nach Berlin.

Zur Abschreckung: Bei den herrschenden Temperaturen zwischen 0 und 4°C braucht ZOE auf der 300km-Strecke 3 Ladestopps, sonst wird es mit der Reichweite zu knapp.

Beim letzten Berlinbesuch habe ich unterwegs in Braunschweig, Magdeburg und Michendorf geladen. Diesmal mache ich statt in Michendorf meinen letzten Ladehalt schon in Wollin, das liegt erstens direkt an der Autobahn, ist zweitens derzeit noch kostenlos und ich komme drittens mit immer noch ausreichender Restladung an meinem Ziel an, wo um die Ecke eine der neueren be emobil-Ladesäulen steht, die zwar nur 11kW abgeben, die ich aber gut für das Destination Charging nutzen kann. Ich hab ja dann Zeit.

Ich brauche nicht bei jedem Ladehalt voll zu laden, aber da auf der Strecke (A2) bis dato immer noch keine Schnelllader (43kW AC) stehen, dauert die Fahrt mit Ladezeiten gute fünfeinhalb Stunden. Und das auch nur, weil alles vollkommen reibungslos klappt: Alle angefahrenen Ladestellen funktionieren auf Anhieb, sind weder von anderen Elektroautos belegt noch von Verbrennern zugeparkt und es gibt auch (am Freitag!) keine Staus unterwegs.

Wie immer fahre ich gemütliche 96–100km/h, ECO hab ich aus, ich will es ja warm haben. Auf dem Hinweg muss ich mit dieser Geschwindigkeit doch zahlreiche LKW überholen, dann beschleunige ich immer mal kurz auf 110–120km/h, um zügig vorbei zu kommen und die mittlere Spur nicht unnötig lange zu blockieren. Auf dem Rückweg am Sonntag Nachmittag/Abend sind fast keine LKW auf der Autobahn unterwegs – das Fahren ist dann unglaublich entspannend, weil praktisch alle Überholvorgänge entfallen. Leise gleite ich dahin und genieße gute Musik, die ich nicht mal besonders laut stellen muss, um sie nuanciert hören zu können.

ZOE vs. DB

Zwei Wochen zuvor bin ich mal mit der Bahn nach Berlin gefahren, weil ich dachte, das sei entspannter und ginge auch viel schneller.

Die reine Zugfahrzeit zwischen den beiden Städten ist natürlich nicht zu toppen: Mit nur einem Halt in Wolfsburg und 250km/h Spitze rauscht der ICE im Tiefflug in nur anderthalb Stunden von H nach B. Das schafft man mit keinem Auto, auch nicht mit einem Tesla.

Aber. Das ist von Hbf zu Hbf. Mit den Anfahrzeiten von mir zu Hause bis zum Hbf Hannover (Auto + Straßenbahn) und in Berlin vom Hbf zu meinem eigentlichen Zielort (S-Bahn + U-Bahn) und den Rumstehzeiten an den diversen Haltestellen und Bahnsteigen summiert sich die Reisezeit insgesamt auch auf rund drei Stunden.

Da sind die zweieinhalb Stunden, die ich mit der ZOE mehr brauche, schon nicht mehr ganz so unvorstellbar viel länger. Es ist vor allem viel billiger und ich bin flexibler in meinen An- und Abfahrtszeiten. In der ZOE sitze ich zudem die ganze Zeit im Warmen, muss nicht auf zugigen Bahnsteigen rumstehen und werde nachts in Straßen- und U-Bahnen nicht von Durchgeknallten belästigt.

Aber ich will es mir auch nicht schönreden: Fünfeinhalb Stunden Reisezeit von Hannover nach Berlin – da muss man schon viel Pioniergeist mitbringen.

Laden in Berlin

Ich komme mit so großzügigem Akkuladestand in Berlin an, dass ich diverse Kurzstrecken noch ohne Stress absolvieren und nur ein Mal vor der Rückfahrt aufladen muss. Die oben schon erwähnte 11kW-be emobil-Säule kann ich mit meiner TNM-Ladekarte freischalten, aber Vorsicht rät mir, vorher mal in die TNM-App zu schauen, was das denn kosten wird.

Es ist ja schon kurios, dass man sich einem nicht unerheblichen Abmahnrisiko aussetzt, wenn man z.B. als Onlineshopbetreiber nicht peinlich genau den Preis für jedes Produkt und jede Dienstleistung, die man verkauft, absolut korrekt und transparent und eindeutig und unübersehbar vor dem Kauf angeben muss – aber das Laden eines Elektroautos an einer öffentlichen Ladesäule eine spannende Preisüberraschung sein darf. Denn ich kann Ladevorgänge an einer mir unbekannten kostenpflichtigen Säule oft problemlos mit einer meiner RFID-Karten starten, ohne dass ich vorher irgendwo angezeigt bekomme, wie teuer das denn wird. Bin ich eher der Abenteuertyp?

Aber zurück zur be emobil-Säule. Die TNM-App meint, es gäbe da eine Startgebühr von 0,77 € und dann kostet das Laden 0,05 € pro Minute. Da die Säule nur max. 11kW abgibt, kann eine ZOE-Vollladung inkl. Balancing gut 3 Stunden dauern, das wären dann insgesamt knapp 10,- €. Nicht ganz billig. Für Schnarchlader sogar richtig teuer, denn die brauchen viel länger. Eine Abrechnung nach verbrauchten kWh wäre hier fairer.

Ich schaue also mal kurz ins GE-Verzeichnis nach 22kW-RWE-Säulen in der Nähe, denn die sind nicht nur doppelt so schnell, sondern werden in meinem Autostromvertrag bei den Stadtwerken Lübbecke auch nach kWh abgerechnet, da kostet mich eine Vollladung nur rund 6,- €. Es gibt welche, aber die zwei, die ich testweise anfahre, erweisen sich als von Carsharing-Fahrzeugen zugeparkt und dauerladend blockiert. Es ist mir dann zu blöd, auf gut Glück meine Zeit zu verplempern und ich nehme dann doch die be emobil-Säule, die erstaunlicherweise nicht zugeparkt ist.

Da ich auf dem Rückweg nach Hannover auf der ersten Etappe nur 80km bis Wollin überbrücken muss, reichen 2 Stunden Ladung. Damit bin ich auf knapp 90% SOC. Passt.

(Die Ladung an der be emobil-Säule tauchte bisher übrigens nicht in meiner MyTheNewMotion Ladeübersicht auf. Kann also sein, dass sie gar nicht berechnet wird. Seltsam, aber mir soll’s recht sein.)

Begegnung der 3. Art

Auf dem Rückweg zuckel ich so gemütlich vor mich hin in den frühen Abend hinein, da sehe ich ein paar Kilometer vor meinem ersten Ladehalt in Wollin im Rückspiegel einen weißen Tesla Model S. Der hält sich einen Moment hinter mir und überholt dann. Als wir auf gleicher Höhe sind, grüßen wir uns freundlich und grienen uns an. Dann schwenkt er vor mir wieder ein und zieht davon. Ich erkenne kurz die Typenbezeichnung P90D und das Nummernschild und denke, wer bei mir in der Nähe in Dingenskirchen fährt denn so einen weißen High-End-Tesla? Die elektromobile Gemeinde ist ja immer noch einigermaßen überschaubar. Aber ich konnte in dem kurzen Moment den Fahrer nicht wirklich erkennen.

Ein paar Minuten später fahre ich von der Autobahn ab, um in Wollin aufzuladen, und was steht da an der Ladestation? Der weiße Tesla. Oh nein, denke ich, als ich auf das Tankstellengelände einschwenke, jetzt muss ich stundenlang warten, bis der Tesla voll ist. Weit und breit keine Ladealternative in meiner Restreichweite. Mist. Kann der nicht… Haben doch die Supercharger… Grummel…

Aber dann entpuppt sich der Fahrer als ein mir bekannter Forumskollege, der mich schon mit dem Ladekabel der Säule in der Hand erwartet, um meine ZOE anzuschließen! Großes Hallo (und Erleichterung auf meiner Seite). Er dachte sich, dass ich wohl hier laden käme (wo auch sonst in der Gegend) und sei extra auch rausgefahren, um mich kurz zu treffen. Sehr nett.

Wir fachsimpeln einen Moment und verabreden uns vage für später in Braunschweig, wo er sich mit noch jemand anderem auf eine kurze Probefahrt treffen will. Ich glaube nicht, dass das klappt, denn Braunschweig ist für mich noch über 3 Stunden entfernt, aber er meint, er würde in MD am Supercharger nochmal richtig voll laden, damit er in BRA noch volle Power für einen Beschleunigungstest hat. Das würde auch etwas dauern, und wir würden einfach mal schauen. Per Glympse könne ich ja sehen, wo er gerade ist.

Und tatsächlich – als ich dann Stunden später in Braunschweig in die Zielgerade zur Ladesäule einbiege, sehe ich hinter mir den Smart ED des anderen Forumskollegen und wir kommen praktisch gleichzeitig an. Der Tesla ist natürlich längst da.

Mein erstes Mal Tesla

Ich schließe als erstes die ZOE an die Ladebox an und dann steigen wir alle in den Tesla zur Probefahrt. Mein erstes Mal Tesla. Bin ich aufgeregt? Geht so. Ich fahre ja nicht selbst, sondern sitze nur vorn dabei.

Das Model S P90D hat jede Menge technischen Schnickschnack und krasse Kraft: 539 PS, in 3 Sekunden von 0 auf 100km/h, 250km/h Spitze, Dual Motor, Allradantrieb, 90kWh-Akku für über 500km Reichweite, Luftfederung, Autopilot…

Wir fahren dieses Geschoss auf einem kurzen Autobahnstück bei Braunschweig natürlich nicht aus. Aber wir beschleunigen dann ein paar Mal auf verkehrsfreien Nebenstraßen im Gewerbegebiet aus dem Stand – und ja, das presst einen schon ordentlich in den Sitz und zieht die Mundwinkel automatisch nach oben. Und es hört nicht auf, sondern geht unterbrechungsfrei einfach immer weiter.

Trotzdem bin ich nach der Probefahrt einigermaßen ernüchtert. Nicht, dass wir uns missverstehen: Der Tesla ist schon ein feines Auto. Aber er ist halt letztlich auch nur – ein Auto. Und jetzt schauen wir mal kurz auf das Preis-Leistungsverhältnis.

ZOE vs. Tesla

Ich wähle jetzt mal bewusst das obere Ende der Fahnenstange als Vergleichsbasis.

Jana Höffner aka Zoepionierin hatte kürzlich Gelegenheit, ein voll ausgestattetes Model S P90D eine Woche lang zu testen und berichtet darüber ausführlich in ihrem Blog. Ihr Testwagen kommt mit allen Extras auf einen Gesamtpreis von 144.800,- €.

Klar geht es beim Model S auch billiger, aber es sind immer noch Größenordnungen zwischen ZOE und Tesla. Kann es dafür wirklich einen adäquaten Gegenwert geben?

Zoepionierins Test-Tesla ist rund siebenmal teurer als eine ZOE Intens oder ZOE Zen.

Und nun steinigt mich, aber jetzt frag ich mal:

  • Fährt der Tesla siebenmal schneller als die ZOE? – Nein.
  • Beschleunigt der Tesla siebenmal besser als die ZOE? – Nicht ganz. 😉
  • Kommt der Tesla siebenmal weiter als die ZOE? – Nein.
  • Ist der Tesla siebenmal leiser als die ZOE? – Nein.
  • Hat der Tesla siebenmal mehr Platz als die ZOE? – Nein.
  • Fährt sich der Tesla siebenmal bequemer/entspannter als die ZOE? – Wie will man das beurteilen? Eher nein.
  • Ist der Tesla siebenmal sicherer als die ZOE? – Wie will man das beurteilen? Kaum.

Was für mich unter’m Strich als tatsächlich einzige wirklich begehrenswerte Eigenschaft des Tesla bleibt, ist die Reichweite. Alles andere spielt für mich keine so große Rolle, dass ich – selbst wenn ich es je hätte – so unglaublich viel Geld dafür ausgeben würde. Das macht die ZOE alles schon ganz prima.

Fazit

Es wird höchste Zeit, dass wir Tesla-Reichweiten auch in der EV-Mittelklasse sehen. Lange müssen wir hoffentlich nicht mehr darauf warten.

Wer mag und kann, darf natürlich gern viel Geld für was eigentlich genau ausgeben. Egal. Ich bleibe da nüchtern.

Nachtrag 2.4.2016:

Tesla hat am 1.4.2016 sein Model 3 vorgestellt, lieferbar voraussichtlich ab Ende 2017. Ein Elektroauto der Mittelklasse mit 350km echter Reichweite für 35.000 $. In der Präsentation des Model 3 bedankte sich Elon Musk bei allen Model S und Model X Käufern dafür, dass sie mit ihren Käufen dieser relativ teuren Fahrzeuge die Entwicklung des Model 3 für den Massenmarkt erst ermöglicht hätten.

Laden an CEE32 zu Hause

08.02.2016

Die Typ2-Ladestation, die ich leihweise im Rahmen des Demand-Response-Projektes zur Verfügung gestellt bekommen hatte, wurde im November 2015 nach Projektende wieder demontiert. Die separate Anschlussleitung bleibt mir immerhin erhalten.

Jetzt habe ich mehrere Möglichkeiten, wie ich meine Ladungen zu Hause realisieren kann:

  1. keine fest installierte Ladebox, Laden mit Notladekabel an Schuko
    Vorteile: kein Installationsaufwand, Notladekabel bereits vorhanden, keine weiteren Komponenten erforderlich
    Nachteile: eine Vollladung dauert mit 10-12 Stunden sehr lange (geht praktisch nur über Nacht), Ladung mit Notladekabel ist bei meiner ZOE ineffizient (relativ hohe Ladeverluste)
    Kosten: keine (aber die Ladeverluste summieren sich halt mit der Zeit)
  2. Anbringen einer „Kraftstom-/Drehstromsteckdose” CEE32 (statt Ladebox) an der separaten Anschlussleitung, Nutzung dieser CEE32-Dose mit meiner mobilen Ladebox EVR3
    Vorteile: geringer Installationsaufwand (CEE-Dose, Fehlerstrom-Schutzschalter (FI/RCD)), mobile Ladebox bereits vorhanden
    Nachteile: jedes Mal zum Laden die mobile Ladebox auszukramen wird bestimmt bald nervig
    Kosten: ca. 300,- € inkl. Installation
  3. Anbringen einer Typ2-Ladebox an der separaten Anschlussleitung, Nutzung mit normalem Ladekabel
    Vorteile: einfache Handhabung
    Nachteile: teuer
    Kosten: ca. 1.000,- € inkl. Installation

Während ich fast 3 Monate lang überlege, lade ich zu Hause notgedrungen mit meinem Notladekabel an Schuko. Also das geht schon, aber ist echt keine Dauerlösung. Ich möchte doch die Sicherheit, meine ZOE im Bedarfsfall in einer Stunde wieder vollgeladen zu haben. Dazu braucht es 22kW, also kommen nur die Varianten 2 und 3 in Betracht.

Letztlich eine Frage des Budgets, und da ich keine 1.000,- € ausgeben will, bleibt die CEE-Lösung übrig.

Benötigte Komponenten für die CEE-Lösung

Ich brauche:

  • eine CEE-Dose für den Außenbereich, geeignet für 32A 400V
  • einen Fehlerstrom-Schutzschalter (FI/RCD) zur Absicherung der Leitung gegen Fehlerströme (4polig, allstromsensitiv, 40A, 30mA Auslösestrom)
  • eine Fachkraft, die mir den RCD in den Zählerschrank installiert
  • eine mobile Ladebox, die ich an die CEE-Dose anschließen kann und die auf der anderen Seite den Typ2-Ladeanschluss meiner ZOE bedient (hab ich bereits)

CEE-Dose

Eine geeignete CEE-Dose finde ich schnell im Netz. Ich entscheide mich für eine von Mennekes. Kostenpunkt: 12,- €. Pillepalle.

Mennekes CEE

FI/RCD Debatte

Die Frage, ob in der gegebenen Installations- und Nutzungssituation überhaupt ein FI/RCD benötigt wird, und wenn ja, welcher Typ (A, B oder EV), spaltet die Fachgemüter. Typ B RCDs sind heftig teuer (neu ab 350,- €), da ist es schon gut zu wissen, ob so einer wirklich erforderlich ist.

Nach der Lektüre ellenlanger und ausufernder Diskussionen darüber im GoingElectric-Forum schwirrt mir der Kopf. Meine mobile Ladebox EVR3 hat zwar auch irgendeine Art RCD integriert, aber wohl als Software-Lösung, und irgendwie so zwischen allen Spezifikationen, das verwirrt mich nur noch mehr. Ich beschließe, doch die größere Ausgabe für einen externen Typ B zu tätigen, um auf der ganz sicheren Seite zu sein. Es sollen ja auch andere an meiner CEE-Dose laden können, und wer weiß, mit was für mobilen Ladelösungen die ankommen.

Die Demand-Response-Box hatte einen RCD Typ B eingebaut, aber die ist ja nun nicht mehr da – also muss jetzt einer in die Zuleitung, sinnvollerweise in den Zählerkasten.

Ich halte auf einer Auktionsplattform Ausschau nach einem preiswerteren Exemplar und erwerbe schließlich für 200,- € einen ABB F204 B:

RCB ABB F204 Typ B

RCD-Einbau

Den Einbau erledigt selbstverständlich eine Fachkraft. Im Zählerkasten ist es auf der Schiene wegen einer Klemmleiste schon etwas eng, aber nachdem alles ein wenig hin- und hergerückt wurde, sitzt der RCD sauber neben dem Sicherungsschalter des Ladeanschlusses:

RCD im Zählerkasten

CEE-Installation

Die CEE-Dose draußen ist schnell installiert. Das Kabel liegt ja schon. Es muss nur noch ein zusätzliches Befestigungsloch in den Träger des Briefkastens gebohrt werden, die anderen passen bereits. Die Enden der massiven Adern werden etwas gekürzt, neu abisoliert und dann einfach in die dafür vorgesehenen Anschlusslöcher im Inneren der CEE-Dose gesteckt. Sie rasten von selbst ein und sind sofort fest. Abdeckung drauf, Durchmessen, fertig.

CEE-Dose angeschlossen

Ladetest

Schnell noch einen Naturstrom-Aufkleber auf die CEE-Dose geklebt, dann die mobile Ladebox EVR3 herausgekramt, angeschlossen, 22kW eingestellt, und… ZOE lädt. 🙂

Ladetest EVR3 an CEE32

Ladegäste willkommen

Ich stelle diese Lademöglichkeit gern auch anderen Elektromobilisten zur Verfügung. Details und Anfahrt siehe GoingElectric Stromtankstellenverzeichnis.

Man braucht allerdings ein mindestens 7m langes Ladekabel, um vom Stellplatz vor dem Haus aus die CEE-Dose unter dem Briefkasten zu erreichen.

Wenn ich da bin (ZOE steht vor’m Haus), leihe ich ggf. auch meine mobile Ladebox aus.

Für den verbrauchten Ladestrom sähe ich gern eine Spende, um die Unkosten zu decken. Aktuell sind das rund 0,27€/kWh. Einfach in den Briefkasten werfen. Dankeschön!

Zeitreise

18.01.2016

Seit dem jüngsten Update der Navigationssoftware meines Elektroautos Renault ZOE sind nun endlich auch Zeitreisen kein Problem mehr. Einfach das entsprechende Menü aufrufen, Zielzeit angeben, Startknopf drücken – und los geht’s!

Mittelalter

Heute reise ich mal ins Mittelalter. Tschaka! Das ging schnell. Fix die ZOE etwas mit Zweigen und Laub getarnt und dann gehe ich zu Fuß auf Erkundung. Da vorne scheint ’ne Stadt zu sein. Mal anschauen gehen.

Am Stadttor werde ich etwas misstrauisch beäugt, aber man lässt mich passieren.

Mittelalter

Puh, was ist das denn? Hier stinkt’s ja wie Hulle! Ja klar: Mittelalter, es gibt ja hierzulande noch keine Kanalisation. Die Leute kippen ihre Abfälle und selbst ihre Fäkalien einfach auf die Straßen. Was man so Straßen nennt. Bäh. Echt eklig. Es stinkt und ich muss ständig aufpassen, wo ich hintrete. Zwischen all dem Unrat sehe ich jede Menge Ratten.

Wieso machen die Leute sowas? Leben in ihrem eigenen Dreck. Und dann wundern sie sich über die ganzen Cholera- und Pestepidemien und dass sie nur 35 Jahre alt werden.

Ehrlich gesagt, halte ich den Gestank nicht sehr lange aus. Nee, da gibt’s bessere Zeiten.

Ich gehe zurück zur ZOE und säubere sorgfältig meine Schuhe, bevor ich mich wieder reinsetze. Der Akku hat noch reichlich Ladung, da kann ich gleich noch wannanders hin. Ich gebe mal ein…

Frühes 21. Jahrhundert

Tschaka! Da bin ich!

Puh, was ist das denn? Stinkt ja wie Hulle hier! Anders als Mittelalter, aber auch sehr penetrant. Ja klar: Bis ins 21. Jahrhundert treiben die ja ihre Fahrzeuge noch mit Verbrennungsmotoren an! Brauchen fossile Treibstoffe, die Dinger, irgendwas aus Erdöl. Üble Sache, ziemlich giftig und so. Die Leute fahren unbehelligt mit solchen Kisten rum und verteilen jede Menge krasse Verbrennungsprodukte in die Luft. Besonders da, wo sie auch wohnen und arbeiten. Bäh, echt eklig.

Wieso machen die Leute sowas? Atmen den Dreck, den ihre Verbrennungsmotoren ausstoßen, ein. Und dann wundern sie sich über die ganzen Krebs- und Immunerkrankungen.

Und dieser Lärm überall! Wie hält man das nur aus?

Oh, mein Atemluftsensor gibt Alarm, am besten, ich mache mich aus dem Feinstaub… Höhö.

Schnell wieder in die ZOE gesetzt. Ich glaube, ich habe genug Gestank und Lärm ertragen für heute. Besser ich kehre in meine eigene Zeit zurück.

Zielzeit eingeben, Startknopf drücken – OH NEIN:

Störung Elektromotor

Ausgerechnet! Wahrscheinlich kann ich jetzt 250 Jahre auf die Assistance warten! Na wenigstens ist mir das nicht im Mittelalter passiert…