Anmeldung in Deutschland

19.04.2014

Am 4. Dezember 2013 erhält mein Verkäufer endlich die COC-Bescheinigung für meine ZOE von Renault Frankreich; am 6. Dezember habe ich sie in der Post.

Zulassung

Ich fahre mit meinem Berlingo zur örtlichen Zulassungsstelle. Dort lege ich den französischen Fahrzeugbrief, das COC, den Kaufvertrag und die eVB-Nummer meiner Versicherung vor. Mehr ist nicht erforderlich. Weder muss ich die ZOE vorführen noch vorher zum TÜV. Ruck-zuck sind die Zulassungsbescheinigungen ausgestellt und die neuen Nummernschilder angefertigt: H–ZE – für Zero Emission. 🙂

Umweltplakette

Ich brauche auch noch eine Umweltplakette. Für lokal ja per se emissionsfreie Elektroautos gibt es seltsamerweise keine eigene Kategorie, sondern ich erhalte eine schnöde grüne 4er Plakette. Bäh, wie langweilig.

Kennzeichen

Ab nach Hause und die Nummernschilder drangebaut! Vorn kein Problem, da habe ich ja den Rahmen. Hinten aber ist noch das französische Nummernschild angenietet. Ich schaue es mir kurz an und fahre dann zum Schrauber um die Ecke. Der braucht immerhin eine gute halbe Stunde, ehe das neue Nummernschild endlich angebracht ist. War wohl nicht ganz so einfach. Ich will gar nicht wissen, wie er die Nieten nun herausbekommen hat.

Nun kann ich mit der ZOE schon fahren!

Batteriemietvertrag

Als nächstes muss ich mit Renault Deutschland einen Batteriemietvertrag abschließen. (Wieso eigentlich immer „Batterie”? – Das ist doch ein AKKU!) Dazu nehme ich Kontakt mit der Renault Bank in Mönchengladbach auf. Wenige Tage später erhalte ich die Vertragsunterlagen. Als voraussichtliche jährliche Laufleistung wähle ich 12.500km und als Vertragslaufzeit 4 Jahre. Dies resultiert in einer monatlichen Rate für die Akkumiete von 79,- € (brutto). Ich unterzeichne und faxe den Vertrag an die Renault Bank. Am 13. Dezember schickt Renault ein gegengezeichnetes Exemplar zurück. Die Raten werden monatlich abgebucht, ich erhalte jedes Mal eine Rechnung per Post. Das war das.

Aktivierung der Online-Services

Nun müssen noch die Online-Services aktiviert werden. Na ja, was heißt „müssen”. Ich betrachte das mit gemischten Gefühlen. Die ZOE hat ein Mobilfunkmodul eingebaut, über das z.B. Informationen über die stattfindenden Ladungen an Renault gesendet werden. Eigentlich ist das ’ne eingebaute Wanze. Vollüberwachung, nie warst du so einfach. Versüßt wird das mit Gimmicks zweifelhaften Mehrwerts für die Fahrer/innen. In meinen Augen ist das ganze „Connect“ / „Inter@ctive“ genannte Gedöns aber im Grunde unnützer und überteuerter Driss. Rechne ich alles zusammen, komme ich nach Ablauf des freien Zeitraums auf insgesamt 307,- € Abogebühren im Jahr. Fast alles, was ich da abonnieren kann, bekomme ich ohnehin frei via Smartphone. E-Mail muss ich doch nicht im Bordcomputer lesen und schreiben können. Wettervorhersage, aktuelle Verkehrsinfo, Kalender, TV-Guide, Währungsrechner, Euronews… kann mein Smartphone schon alles, danke. Akkuinformationen auf’s Smartphone und Fernprogrammierung der Klimatisierung sind nett, aber geht auch ohne, oder? Dafür geb ich keine 25 + 89 = 114,- € im Jahr aus. Ist einfach nur eine zusätzliche Fehlerquelle und potenzielles Angriffsziel für Hacker. Ich werde es mal ausprobieren, aber die Abos dann auslaufen lassen und nicht verlängern.

Bevor ich was auslaufen lassen kann, muss es aber erstmal freigeschaltet werden. Ich rufe beim Renault Kundendienst an und erkläre mein Anliegen. Dass meine ZOE importiert ist, sollte eigentlich kein Problem darstellen (tut es aber dann doch).

Als erstes muss ein Renault-Händler das „Digital Pack” (36 Monate serienmäßig) für mich aktivieren. Dazu muss ein Servicevertrag abgeschlossen werden. Das ist eine reine Formalität, kostet nichts, kann aber nur vom Händler in deren System angelegt werden. Pro forma erhalte ich per E-Mail ein Vertragsformular als PDF geschickt, muss das aber nicht mal unterzeichnen. Der Händler teilt mir noch mit, dass er den Service „Renault Connect” für das angegebene Fahrzeug bei sich nicht aufrufen kann und fragt, ob meine ZOE vielleicht gar kein R-Link-System hat. Ich lasse das erstmal so stehen.

Auf der Renault-Website lege ich nun einen My-Renault-Account an und trage meine ZOE dort mit Fahrgestellnummer, Kennzeichen etc. ein.

Dann muss ich auf My Z.E. Online noch einen Account anlegen, um in den Genuss der für Elektrofahrzeuge spezifischen Fernüberwachungs- und -steuerfunktionen (Ladezustand, Vorklimatisierung, Ladetimer) zu gelangen. Das scheitert jedoch, weil der Aktivierungslink, den ich per Mail erhalte, jedes Mal nur zu einer Fehlermeldung führt. Nach einigen Telefonaten mit dem Kundenservice wird das Problem an den 2nd-Level-Support weitergegeben:

„Wie heute telefonisch besprochen haben wir versucht auf nationaler Ebene das Problem zu beheben, jedoch scheint im vorliegenden Fall ein tiefgründiges Problem in Verbindung mit Ihrem ausländischen Renault Zoe vorzuliegen. Wir haben den Sachverhalt daher an den entsprechenden 2nd-Level-Support weitergeleitet und werden uns bei Ihnen melden, sobald wir eine Antwort vorliegen haben.”

nationale Ebene”, „tiefgründiges Problem”, „ausländische Renault ZOE” – oh oh, das wird doch die bilateralen Beziehungen Deutschland-Frankreich hoffentlich nicht belasten?

Ich mache die Story jetzt mal kurz. Ursache für das Problem ist, dass die ZOE noch im französischen My-Renault-Account des Vorbesitzers angemeldet ist. Ich wende mich an den Händler, von dem ich die ZOE gekauft habe. Er recherchiert die Zugangsdaten für dieses Konto und teilt sie mir mit. Damit logge ich mich auf der französischen Renault-Website ein und irre mit meinem Schulfranzösisch und dem Google Translator so lange durch die Menüs, bis ich die passende Option für das Entfernen der ZOE aus diesem Account gefunden habe. Clic, weg ist sie.

Danach versuche ich nochmal, einen neuen My Z.E. Online Account für mich anzulegen. Wieder erhalte ich beim Anklicken des Bestätigungslinks eine Fehlermeldung. Diesmal ist der Fehlercode allerdings ein anderer. Hm. Ich rufe ein weiteres Mal den Kundenservice an. Der meint, nach Aussage vom 2nd-Level-Support sollte es jetzt funktionieren. Ich gebe spaßeshalber mal Benutzername und Passwort ein, ohne den Aktivierungslink zu bemühen. Et voilà – ich bin drin.

Jetzt kann ich per App vom Handy aus den Ladestand abfragen und die Vorklimatisierung einschalten. Wenn denn der Renault-Server funktioniert. Das tut er Anfang des Jahres 2014 nur bedingt. Große Welle im Forum. Ich nutze die Ladestandsabfrage nur selten und bei mir funktioniert sie jedesmal.