Sprit braucht Strom

14.05.2014

Hinweis vom 01.07.2017: Der Originalartikel vom 14. Mai 2014 wurde einer Revision unterzogen.


Was Ihnen Ihr Tankwart nicht erzählt…

Flüssigtreibstoffe wie Benzin und Diesel müssen ja aus Erdöl erst hergestellt werden. Dabei verbraucht eine Raffinerie Energie, und nicht wenig: Die Erdölverarbeitung ist eine der größten energieverbrauchenden Industrien weltweit.

Spannende Fragen, die sich daraus ergeben, sind z. B.:

  • Wieviel Energie wird für die Produktion von Sprit aufgewendet?
  • Wie viele Elektroautos könnten allein mit dieser Energie betrieben werden?
  • Wie viel CO2 fällt bei der Spritproduktion zusätzlich (durch Verbrennung fossiler Rohstoffe zur Erzeugung der erforderlichen Prozesswärme) an?
  • Wie viel CO2 ließe sich somit noch einmal zusätzlich einsparen, wenn Elektroautos Verbrenner ersetzen?

Das Thema ist sehr komplex. Ich verweise daher an dieser Stelle auf zwei Diskussionsstränge in Elektroauto-Foren und lade alle Interessierten ein, sich dort zu informieren und zu beteiligen:

  1. Wieviel Strom braucht Sprit wirklich? (GoingElectric-Forum)
  2. suche: Fraunhofer Studie über Spritherstellung (Tesla-Fahrer und -Freunde-Forum)

Nachtrag 17.01.2018: Der Artikel „Auch Verbrenner fahren mit Strom!” der Interessengemeinschaft Elektromobilität Berlin-Brandenburg beschäftigt sich ebenfalls ausführlich mit dieser Thematik.

Biosprit-Unsinn

In diesem Zusammenhang auch interessant ist dieser Vergleich:

Mit dem Sprit, den man aus einem Hektar Raps herstellen kann, lassen sich 1-2 Autos mit Verbrennungsmotor ein Jahr lang betreiben.

Dieselbe Fläche einer Photovoltaikanlage erzeugt hingegen Strom für bis zu 100 Elektroautos. (Quelle)

Höchste Zeit, dass wir den alten Kram loswerden.

Entgeistert

09.05.2014

Obwohl ich mir privat keine Wallbox installieren würde, habe ich mich bereit erklärt, am Forschungsprojekt „Demand Response – das Auto als aktiver Speicher und virtuelles Kraftwerk” teilzunehmen. Im Rahmen dieses Projekts bekomme ich eine spezielle CCB (Car Connect Box, 22kW Typ 2 + Schuko) für 2 Jahre zur Verfügung gestellt, über die mein Ladeverhalten ausgewertet und die Speicher/Kraftwerk-Nutzung simuliert werden kann.

Die Box hängt jetzt schon seit 3 Wochen bei mir am Haus, ist aber noch nicht angeschlossen, weil die Hausinstallation erst noch erweitert werden muss. Das ist mein Part, also bitte ich eine hier ansässige Elektrofirma um Ortsbesichtigung und Abgabe eines Angebots. Das Angebot ist viel zu umfangreich und die angebotenen Komponenten sind in meinen Augen auch zu teuer.

Letztlich geht es nur darum, den alten Zählerschrank durch einen neuen zu ersetzen. Den Anschluss der CCB ab Zählerschrank übernimmt dann der Projektträger.

Um meine Ausgaben zu minimieren, besorge ich mir die besonders kostenintensiven Komponenten (Zählerschrank + SLS-Schalter, und zwar exakt die im Angebot gelisteten) günstig selbst (ungefähr für die Hälfte des mir von der Elektrofirma angebotenen Preises).

Nun bitte ich die Firma, ihr Angebot nochmal entsprechend zu überarbeiten, also ohne die beiden bereits vorhandenen Komponenten und nur das Ersetzen des alten durch den neuen Zählerschrank.

Und was bekomme ich zur Antwort:

„Guten Tag Herr Hilchenbach,
für diese Arbeiten möchten wir kein Angebot abgeben.
Mit freundlichen Grüßen”

😯

Äh – lieber nix verdienen als wenig verdienen?

Hab ich den falschen Beruf ergriffen?

(Vor Jahren habe ich schonmal eine ähnliche Erfahrung gemacht, eine AHK online gekauft und suchte jemanden, der sie mir anbaut. Da bekam ich in einer Werkstatt zu hören: Nee, wir bauen sie Ihnen nicht ein, weil Sie sie nicht bei uns gekauft haben.

Eine andere Werkstatt nahm den Auftrag damals ohne zu zögern an, arbeitete einwandfrei auch für kleines Geld und begegnete einer unerwarteten Schwierigkeit beim Einbau mit kreativer Kompetenz.

Und jetzt ratet mal, zu welcher Werkstatt ich in der Folge immer wieder gefahren bin, wenn’s was zu schrauben gab?)

Hallo Herr Elektromeister! Glauben Sie, dass Sie mich mit so einer Antwort dazu motivieren, jemals wieder bei Ihnen anzufragen, wenn ich was Elektrisches machen lassen will? Ganz sicher nicht! Und ich werde es auch allen erzählen, die es hören wollen.

Erstaunlich, dass sich solche Firmen halten.

So, und jetzt suche ich mir jemanden, der sich nicht zu fein dafür ist, mir einen vorhandenen Zählerschrank einzubauen.

Entspiegelung

30.04.2014

Das sehr helle Armaturenbrett der ZOE spiegelt sich auffällig in der Frontscheibe. Bei bestimmten Gegenlichtkonstellationen kann das zu sekundenlangem Blindflug führen. Die Scheibe wird praktisch zu Milchglas. Ein ernst zu nehmendes Problem.

Zu diesem Thema sind schon hunderte Einträge im GoingElectric-Forum geschrieben worden.

Die Lösungsvorschläge reichen von der Platzierung eines schwarzen T-Shirts auf dem Armaturenbrett bis zum Komplettausbau und dunkler Beflockung.

Weder beabsichtige ich Textilien vor mir lose abzulegen noch hunderte Euro für eine professionelle Beschichtung auszugeben. Letzlich muss hier der Hersteller aktiv werden.

Zwischenlösung: Polbrille

Eine einfache Zwischenlösung, unkompliziert und billig: Ich kaufe mir im Anglerbedarf eine polarisierte Sonnenbrille, leicht getönt. Die filtert das gespiegelte Licht fast gänzlich raus. Die Sicht wird wieder klar. Einzig die Öffnungsgitter der Scheibenbelüftung zeichnen sich noch schwach ab.

Auf dem Bild oben: links ohne, rechts mit meiner Polbrille.

Kosten: ab 10,- €

Tipp für Brillenträger: Polarisierte Brillengläser gibt es natürlich auch beim Optiker, dort dann sogar gleich in der passenden Sehstärke.

Stephan mit Polbrille